Kostenpflichtiges SSL-Zertifikat oder kostenloses Let’s Encrypt?

SSL

Das Secure Sockets Layer (SSL)-Zertifikat ist heutzutage zum absoluten Standard bei der Anzeige von Webseiten geworden. Seine Anfänge waren dabei ausschließlich mit der Absicherung und Verschlüsselung von Bank- und elektronischen Transaktionen verbunden. Dieses Protokoll ist mittlerweile zur grundlegenden Sicherheitsmethode avanciert und sollte gemäß der Idee von Let’s Encrypt für alle Nutzer frei verfügbar sein.

Warum bezahlen, wenn es auch kostenlos geht?

Wenn es also kostenlose Lösungen gibt, warum entscheiden sich Nutzer häufig dennoch für ein kostenpflichtiges SSL-Zertifikat? Ohne ins Detail zu gehen: Sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Zertifikate bieten sehr ähnliche Sicherheitslösungen. Beide basieren auf der Verifizierung der Rechte an einer Domain. Allerdings unterscheiden sich die Prozesse. Bei Let’s Encrypt muss man sich beispielsweise in das Domain-Panel einloggen und die kostenlose Verschlüsselungsoption auswählen. Im Gegensatz dazu läuft das Verfahren bei einem kostenpflichtigen SSL-Zertifikat anders ab, da hier der Zugang zur E-Mail-Adresse, der das Zertifikat zugeordnet ist, bestätigt werden muss. Auf diese Weise wird das Recht zur Verwaltung der betreffenden Domain verifiziert.

Let’s Encrypt – bedeutet kostenlos auch schlechter?

Let’s Encrypt wurde von der Internet Security Research Group (ISRG) entwickelt, einer grundsätzlich gemeinnützigen Organisation. Seit 2015 betreibt diese Organisation eine Zertifizierungsstelle, die aktiv mit und von Unternehmen wie Mozilla, Cisco und sogar Facebook unterstützt wird. Bis vor kurzem fand ein Großteil des Datenverkehrs im Internet noch ohne jegliche Verschlüsselung statt. Dies war mit vielen Risiken verbunden, bis hin zum Verlust von Daten oder sogar ganzer Benutzerkonten. Heute sind Internetnutzer jedoch deutlich sensibilisierter und meiden ungern Websites, die nicht durch irgendein SSL-Protokoll gesichert sind.

Die Einführung eines kostenlosen SSL-Protokolls wie Let’s Encrypt hat die mit dem Betrieb und der Verwaltung einer Website oder ganzen Domain verbundenen Kosten erheblich gesenkt. Obwohl es kostenlos ist, erfüllt es alle notwendigen Sicherheitsstandards, die weltweit anerkannt sind. Dieses Protokoll ist besonders bei kleinen Unternehmen, Bloggern sowie Privatpersonen beliebt. Zudem wird Let’s Encrypt von allen bekannten Browserherstellern unterstützt, was für seine hohe Zuverlässigkeit spricht.

Sind kostenpflichtige SSL-Zertifikate dennoch besser? Wodurch zeichnet sich ein kostenpflichtiges SSL-Zertifikat aus?

Kostenpflichtige SSL-Zertifikate bieten vor allem eine bestätigte und glaubwürdige Authentizität der Marke. Obwohl kostenlose Lösungen wie Let’s Encrypt alle Sicherheitsstandards erfüllen, ziehen es große und finanzstarke Unternehmen häufig vor, ein kostenpflichtiges Zertifikat zu erwerben. Es herrscht die Überzeugung, dass eine kostenpflichtige Lösung ausgereifter ist und somit ein höheres Maß an Sicherheit gewährleistet.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Unterstützung beim Einrichtungs- und Verwaltungsprozess. Wer ein kostenpflichtiges Zertifikat erwirbt, kann sicher sein, dass Fachleute bei der korrekten Implementierung des auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmten Protokolls helfen. Darüber hinaus steht oftmals ein rund um die Uhr verfügbarer Helpdesk zur Verfügung. Diese Art von Service bieten kostenlose Zertifikate in der Regel nicht, auch wenn es im Internet zahlreiche Anleitungen zur Installation und Konfiguration von kostenlosen Zertifikaten gibt.